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Der Weg von einer Idee zum eigenen Buch

Im Laufe ihres Lebens verspüren viele Menschen den Wunsch, ein Buch zu schreiben und sich so im kulturellen Gedächtnis zu verewigen. Die wenigsten aber finden den Mut, diesen Wunsch umzusetzen. Das ist kaum verwunderlich, denn ein solches Projekt zu realisieren bedeutet einen großen Zeitaufwand und eine Menge Geduld.
Wer sich nicht vor der Arbeit scheut, der steht vor der Frage, wie sich ein eigenes Projekt am besten umsetzen lässt. Alles beginnt mit einer Idee und endet mit einer fertigen Druckausgabe im Regal einer Bücherhandlung. Doch wie verläuft der Weg dahin? Was ist wichtig zu wissen? Was muss beachtet werden?
Der nachfolgende Artikel setzt sich mit diesen Fragen auseinander. Er bietet interessierten angehenden Autoren die Möglichkeit, einen Einblick in den Entstehungsprozess einer Publikation zu gewinnen. Dabei finden sich viele nützliche Tipps, die angehenden Schriftstellern bei der Realisierung ihres ersten Projektes helfen können.


Die Idee als Grundstein des Prozesses

Am Beginn eines Schreibprojektes steht die Idee. Ihnen schweben Fragmente einer Geschichte vor, die Sie erzählen wollen. Das können handelnde Figuren oder ein grober Plot sein. Bringen Sie Ihre ersten Geistesblitze zu Papier, damit Sie sie nicht vergessen, denn sie sind die Grundlage für Ihre weitere Arbeit. Sollten Ihnen bestimmte Personen vorschweben, dann bietet sich eine Art Steckbrief an, auf dem Sie die wichtigsten Merkmale und biografischen Eckdaten markieren. Eine Handlung oder Kulissen, an denen Ihre Geschichte spielen soll, können Sie in Stichworten skizzieren.
Viele angehende Autoren lassen sich davon abschrecken, dass sie das das Gefühl haben, dass ihre Idee bereits von anderen Künstlern verschriftlicht wurde. Das sollte aber kein Hindernis für Sie sein. Durch die Fülle des Büchermarkts ist es mehr als wahrscheinlich, dass die meisten Gedanken bereits festgehalten wurden. Wenn Sie etwas vollkommen Innovatives gefunden haben, dann können Sie sich glücklich schätzen und sollten das auf jeden Fall realisieren. Sollten Sie spätestens im Zuge Ihrer Recherchen auf eine Ihrem Projekt ähnliche Ausarbeitung stoßen, dann halten Sie trotzdem an Ihrem Vorhaben fest. Motive und Geschichten lassen sich unterschiedlich aufarbeiten und erzählen. So entsteht ein vollkommen neuer Inhalt. Viele Autoren haben damit begonnen, bereits verwendete Motive und Geschichten aufzuarbeiten. Ganze literarische Epochen stützen sich darauf. Also lassen Sie sich nicht entmutigen.

Warum Zielgruppe und Genre so wichtig sind

Wenn Sie Ihre Idee skizziert haben, dann sollten Sie sich Gedanken machen, für wen sie eigentlich veröffentlichen möchten. Je nach Zielpublikum bieten sich verschiedene Schreibtechniken, Genres und Darstellungsformen an. Ein Kinderbuch unterscheidet sich vom Jugendroman, der sich wiederum von einem Roman mit erwachsenem Publikum unterscheidet. Eine besondere Stellung nehmen Dramen ein, für die ganz eigene Regeln gelten.
Das Genre sollten Sie entsprechend Ihrer Zielgruppe oder entsprechend Ihrer Idee vom Plot wählen. Sollten Sie beispielsweise auf Kinder oder Jugendliche abzielen, so sollte Ihr Werk nicht übermäßig lang ausfallen. Wenn Sie etwas möglichst bildlich darstellen möchten, dann sollten Sie zum Drama greifen.
Die Auswahl eines Genres ist aus einem simplen Grund unerlässlich. Das Genre ist eine Kategorisierungshilfe für Leser. In der Regel haben Leser ein Lieblingsgenre, auf das sie immer wieder zurückgreifen. Es ist ein erstes großes Raster, das ihnen bei der Kaufentscheidung hilft. Ob Science-Fiction, Fantasy, Thriller, Krimis, Romane, Dramen, Lyrik oder Kurzgeschichten, in der Regel weiß der Leser vorher, in welchem literarischen Bereich er nach neuem Lesestoff sucht. Dementsprechend stellt er Erwartungen an ein Werk, das einem dieser Genres zugeordnet ist.

Die Recherche zur Ideenfindung und Authentizität

An dieser Stelle setzt Ihre Recherche ein. Sie wissen grob, welchem Genre ihre Geschichte zugeordnet werden könnte? Dann informieren Sie sich darüber. Lesen Sie nach, was bestimmte Charakteristika des jeweiligen Genres sind und informieren Sie sich, beispielsweise in Foren, welche Anforderungen Leser an ein gutes Buch aus diesem literarischen Bereich stellen.
Anschließend sollten Sie sich im gewählten Genre einlesen. Sichten Sie repräsentative Werke aus dem Bereich und schauen Sie auch in ein oder zwei unbekanntere Bücher. Einerseits erfahren Sie so mehr über die Darstellungsmöglichkeiten und das Genre selbst, andererseits sammeln Sie möglicherweise bereits Ideen, wie Sie die markierten Eckdaten ihrer Handlung, der Figuren oder der Schauplätze genrespezifisch miteinander verknüpfen können.
Beim Lesen werden Sie schnell merken, was Ihnen zusagt. Sie lernen Ihre eigenen Vorlieben bezüglich des Schreibstils, der Erzählform und des Aufbaus besser kennen. Schreiben ist eine Fähigkeit, die sich durch zwei Optionen üben und verbessern lässt: durch Eigentätigkeit und durch Lesen.
Sobald Sie sich im Genre auskennen, sollten Sie sich an die detaillierte Recherche begeben. Vielleicht möchten Sie die fiktiven Figuren Ihres Werks an reale historische Persönlichkeiten anlehnen, vielleicht orientieren sich Ihre Schauplätze an realen Orten oder möglicherweise stützt sich Ihre Geschichte auf eine wahre Begebenheit. Dann sollten Sie gründlich über die Vorlagen recherchieren. Bibliotheken oder zuverlässige Internetquellen bieten sich dazu an. Bei Schauplätzen sind Reisen die beste Möglichkeit, um sie authentisch zu beschreiben. Aber dank Google Maps lassen sich einige auch von zuhause aus erforschen.

Die Handlung ist zentral für eine gute Geschichte

Die Handlung ist der Dreh- und Angelpunkt einer guten Geschichte. Sie ist das, was den Leser fesselt. Dies kann unterschiedlich realisiert werden, beispielsweise über Spannung, Witz, Unvorhersehbarkeit und andere Phänomene. Trotzdem muss sie sich einer eisernen Regel beugen: sie muss logisch sein. Das sogenannte Kausalitätsprinzip, nach dem eine Handlung aufeinander aufbaut, ist unerlässlich. Erst dadurch erhält die Handlung einen Sinn.
An dieser Stelle können Sie auf Ihre ersten Notizen zum Handlungsverlauf zurückgreifen. Ordnen Sie wichtige Szenen in eine chronologische Zeitfolge. Dazu eignet sich beispielsweise der in der Schule oft verteufelte Zeitstrahl. Überlegen Sie sich Übergänge, wie Sie die Eckpunkte Ihrer Erzählung miteinander verbinden können.
Ein guter Tipp an dieser Stelle ist ein erstes Exposé, auf das Sie während des Schreibprozesses zurückgreifen können. Wann möchten Sie bestimmte Figuren zusammenführen? Wie endet Ihre Geschichte? Wie soll Sie anfangen? Stellen Sie sich diese und möglichst viele andere Fragen, bevor Sie mit dem Schreibprozess beginnen.
Als Anhaltspunkt eignen sich die W-Fragen. Wer macht was, wann, wo und warum? Wenn Sie diese Fragen beantwortet haben, auf einen möglichen Anfang und ein mögliches Ende zurückgreifen können, dann können Sie sich an eine erste Gliederung setzen. Auf dieser Basis lassen sich Ideen für einzelne Kapitel finden, die Sie in ihrem Exposé zusammenfassen können. So entsteht ein Leitfaden für die Handlung, an dem Sie sich später entlangarbeiten können.
Bleiben Sie aber trotzdem flexibel. Ein Exposé ist nicht in Stein gemeißelt. Oft kommen die besten Ideen beim Arbeiten. Wichtig ist, dass die neuen Ideen sich fließend in Ihre Eckdaten einfügen lassen. Aber das können Sie dank Ihrer Timeline oder Ihres Exposés problemlos überprüfen.

Authentische Figuren entwickeln

Im nächsten Schritt geht es um die wichtigsten Figuren Ihrer Geschichte. Im Fokus steht, wie sollte es anders sein, der Protagonist. Mit dieser Figur sollten Sie sich am gründlichsten auseinandersetzen, dreht sich doch ihre gesamte Geschichte darum. Greifen Sie auf Ihren Steckbrief zurück und arbeiten Sie ihn noch detaillierter aus. Sie müssen im Verlauf Ihrer Geschichte nicht alle erarbeiteten Daten einfließen lassen. Diese Methode eignet sich aber, um eine fiktive Person zu erschaffen, in die Sie sich als Autor hineinversetzen können. Mit diesem Perspektivwechsel gelingt es Ihnen besser, die Schritte und Aussagen des Handlungsträger authentisch darzustellen, weil Sie sie nachvollziehen können. Überlegen Sie sich, welche Ihrer Notizen für den Leser wichtig sein könnten, damit auch er Ihren Handlungsträger verstehen kann. Diese sollten auf jeden Fall Erwähnung im Werk finden.
Im Zuge Ihrer Geschichte wird Ihr Protagonist sicher auf andere Personen treffen. Auch für andere wichtige Handlungsträger sollten Sie Steckbriefe anlegen. So entstehen authentische Dialoge. Außerdem sollten Sie sich wiederkehrende Personen separat notieren, damit sie an verschiedenen Stellen schlüssig und einheitlich handeln.
Vielleicht planen Sie einen Antagonisten für Ihren Handlungsträger. Diesem käme eine besondere Stellung zu, da oft Antagonisten zu Sympathieträgern oder auch zu echten Feindbildern avancieren. Sie sind oftmals ein Magnet für Leser. Deshalb ist auch hier eine gründliche Ausarbeitung nötig. Am besten eignen sich zwei Darstellungsformen für den Gegenspieler: der sympathische Bösewicht oder die Personifizierung der Bösartigkeit, in die ein Leser seine gesamte Abneigung projizieren kann. Überlegen Sie sich im Vorfeld, welche Art von Antagonist Ihre Figur werden soll und bleiben Sie während der Arbeit an der Geschichte konsequent bei einer Linie.
Versuchen Sie im Schreiprozess selbst aus der Perspektive Ihrer Figuren zu denken. Nutzen Sie die Steckbriefe, um sich in die Handelnden hineinzuversetzen. So entstehen die realistischsten Szenen und Gespräche. Bedenken Sie, dass sich Ihre Figuren im Laufe der Geschichte entwickeln. Gelingt über die fiktive Biographie eine Perspektivübernahme, dann entsteht eine Eigendynamik, die sich unweigerlich auf Ihre Geschichte auswirkt.

Wie lassen sich Schauplätze am besten darstellen

Bei der Darstellung der Schauplätze sollten Sie sich an Ihrer Geschichte orientieren. Je nach Handlung und Genre kommt Ihnen eine höchst unterschiedliche Funktion zu. Dreht sich Ihre Geschichte um die Entwicklung einer Figur oder den Konflikt verschiedener Figuren, dann sind die Orte der Handlung eher nebensächlich. In diesem Fall bedürfen Sie keiner großen Recherche und es reichen rudimentäre Beschreibungen.
Erzählen Sie aber etwas Historisches oder werden eigene Kulissen zu wichtigen Handlungsträgern, dann ist es wichtig, dass Sie recherchieren. Der Schauplatz nimmt Einfluss auf die Wirkung der Geschichte. Eine Umgebung versetzt das Erzählte auf eine andere Ebene. Hier sollten Sie ausführlich auf die Orte eingehen. Achten Sie aber darauf, dass Sie sich nicht an den falschen Stellen in ausschweifenden Schilderungen verlieren. An erster Stelle sollte immer die Handlung stehen. Eine aufgebaute Spannung sollte nicht durch Ortsbeschreibungen unterbrochen werden. Beschreiben Sie die Kulissen an der passenden Stelle präzise und bildlich, wobei Sie sich auf das Wesentliche konzentrieren sollten.
Im Falle einer fiktiven Welt, etwa in der Science-Fiction oder im Fantasy-Genre, kommen den Schauplätzen Sonderstellungen zu. Sie wollen den Leser mit auf eine Reise in eine fremde Welt nehmen. Deshalb ist es wichtig, dass er viel über diese Welt erfährt, dass er sie sich vorstellen und sie vor seinem geistigen Auge sehen kann. Oft eignet sich der Anfang der Geschichte für die Einführung in solche Welten. Aber auch in den ersten Kapiteln sollten Sie darauf achten, dass die Handlung nicht im Hintergrund verschwindet.

Ein kurzer Exkurs in die Dramatik

Wie bereits erwähnt, gelten für die Dramatik eigene Regeln. Ein Drama ist nicht so frei, wie es ein Roman sein kann. Hier ist der Spannungsbogen von zentraler Bedeutung. Insgesamt bedarf es mindestens einem, im besten Falle zweier Spannungshöhepunkte.
Im ersten Akt gilt es, die Figuren vorzustellen und einzuführen. Dies geschieht am besten in Zusammenwirkung mit einem sogenannten auslösenden Ereignis. Sie sollten darstellen, wer, warum und wo handelt.
Im zweiten Akt sollte der erste Spannungshöhepunkt erreicht werden. Das auslösende Ereignis tritt eine Kette von Ereignissen los, die sich an dieser Stelle zuspitzen. Der Protagonist steht im zweiten Akt vor einer großen Herausforderung, die kaum lösbar scheint. Sind alle Ereignisse zugespitzt, so kommt ihm die rettende Idee oder ein anderes Ereignis beziehungsweise eine andere Figur bieten eine Lösung.
Im dritten Akt normalisiert sich die Handlung wieder. Die Wogen glätten sich ein wenig. An dieser Stelle liegt es am Autoren, ob das anvisierte Ziel erreicht wird, oder ob ein zweiter Spannungshöhepunkt einfließt.
Den Schauplätzen kommt hier in Form von Kulissen eine große Bedeutung zu. Im Gegensatz zur Prosa sollten die Kulissen im Drama möglichst deutlich umrissen werden. Sie werden zum festen Bestandteil der Handlung.
Zudem sollten Sie, sofern Sie sich an einem Drama probieren, die eigenen Regeln des Verfassens beachten. Ein Drama lebt von Dialogen. Dementsprechend muss die Handlung in Dialoge und Regieanweisungen verpackt werden. Die Darstellung ist in diesem Genre das Wichtigste.

Aller Anfang ist schwer

Legen Sie einfach los. Sie haben alles, was Sie brauchen, um mit der Arbeit zu beginnen. Was trivial klingt, gestaltet sich oft als das größte Problem des gesamten Vorhabens. Angehende Autoren zerbrechen sich häufig den Kopf, wie sie eine Geschichte am besten beginnen. Viele scheitern an dieser Stelle und verlieren die Motivation.
Deshalb beginnen Sie einfach. Ihr Exposé bietet Ihnen eine Grundlage, um den Rohentwurf Ihrer Geschichte zu verschriftlichen. Es muss nicht vom ersten Satz an alles perfekt sein, nicht jedes Wort muss sofort sitzen. Wichtig ist, dass Sie den Anfang machen und in einen Schreibfluss kommen. Alles, was Sie zu Papier bringen, lässt sich nachträglich noch einmal überarbeiten.
Versuchen Sie den Leser in ihre Geschichte einzuführen, ihm Ihren Hauptcharakter vorzustellen. Das mag am Anfang noch recht holprig klingen, Sie werden aber sehen, dass sich der Schreiprozess verflüssigt. Greifen Sie auf Ihre Timeline zurück und schlüpfen Sie in die Rollen Ihrer Figuren. Wenn Ihnen neue Ideen kommen, dann notieren Sie sie und arbeiten Sie diese Geistesblitze in Ihr Exposé ein.
Merken Sie sich: aller Anfang ist schwer. Wenn Sie einmal begonnen haben, dann haben Sie die größte Hürde mit Erfolg genommen.

Schreibblockaden sind zu überwinden

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Neben dem Anfang sind die Schreibblockaden der größte Feind des Schriftstellers. Oft verlieren sich Autoren in ihrer Arbeit. Entweder verheddern sie sich in ihrem Geschriebenen und verlieren den Überblick, wie sie von einem Ereignis auf das nächste kommen wollen, oder ihnen gehen die Ideen aus, wie sie einen Handlungspunkt möglichst gut darstellen können.
Lassen Sie sich nicht von Schreibblockaden entmutigen. Das passiert den besten. Überspringen Sie den Übergang und setzen Sie am nächsten Ereignis an. Vielleicht kommt ihnen im Verlauf Ihrer weiteren Arbeit eine zündende Idee. Falls nicht, dann können Sie Freunde um Rat bitten und sich deren Vorschläge anhören. Wer weiß, was für Talente in Ihrem Bekanntenkreis schlummern.
Eine weitere Möglichkeit mit Schreibblockaden umzugehen, ist eine Pause einzulegen. Manchmal tut Abwechslung gut. Geben Sie Ihr Projekt aber nicht auf. Vielleicht schwirren Ihnen schon Ideen für ein neues Projekt im Kopf herum. Halten Sie sie fest. Oder beteiligen Sie sich an Wettbewerben für Kurzgeschichten. Sollten Sie Erfolg haben, wirkt sich das positiv auf Ihr Ego und auf Ihre Bekanntheit aus. Wenn nicht, dann hatten Sie wenigstens etwas Zerstreuung.
Halten Sie aber auf jeden Fall an Ihrem Roman fest und legen Sie ihn nicht ad acta. Lesen Sie ihn gelegentlich gegen und nehmen Sie sich vor, regelmäßig daran weiterzuarbeiten. So gerät er nicht in Vergessenheit, bis ihnen die entscheidende Idee kommt.

Das erste Gegenlesen

Irgendwann werden Sie die Arbeiten an Ihrem Projekt beendet haben. Trotzdem ist es noch ein weiter Weg, ehe Sie auf Verlagssuche gehen können oder bis er gar veröffentlicht werden kann. Sobald der letzte Satz getippt ist, sollten Sie ein wenig Abstand zu Ihrem Werk gewinnen. Beschäftigen Sie sich mit anderen Dingen und nach einem kleinen Zeitraum können Sie ihr Werk im Ganzen lesen.
Auch wenn Sie wissen, worauf es hinausläuft: lesen Sie jeden Satz. So finden Sie erste Flüchtigkeitsfehler und Unstimmigkeiten. Außerdem werden Ihnen missglückte Formulierungen und holprige Stellen auffallen. Diese gilt es nun zu überarbeiten. Wie bereits erwähnt, wird Ihnen vermutlich schnell auffallen, dass Sie den Anfang überarbeiten möchten. Nur zu, jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür gekommen.

Neutrales Feedback als Grundlage der Verbesserung

Nachdem Sie ihr Werk selbst korrigiert haben, benötigen Sie nun Leute, die es für Sie gegenlesen und Ihnen Anmerkungen dazu machen. Bei Autoren stellt sich oft eine Art Betriebsblindheit ein, die dazu führt, dass man Logikfehler, Rechtschreibfehler oder Schwächen der Handlung oder der Figuren übersieht. Außenstehende können das am besten beurteilen.
In erster Instanz bieten sich Familienmitglieder und Freunde zum Korrekturlesen an. Geben Sie Ihr Manuskript den Menschen, denen Sie vertrauen und beherzigen Sie die Urteile. Bedenken Sie aber, dass diese Menschen Ihnen nahestehen und vermutlich wissen, wie viel Arbeit und Mühe Sie in Ihr Projekt gesteckt haben. Sie werden Ihnen nicht vor den Kopf stoßen wollen und sie werden, was am wichtigsten ist, befangen sein.
Wenn Sie Ihr Werk auf der Grundlage familiärer Korrekturen überarbeitet haben, dann sollten Sie sich neutrale Testleser suchen. Greifen Sie auch entfernte Verwandte zurück, oder suchen Sie in Foren nach interessierten Testlesern. Auch professionelle Unternehmen bieten Lektorate an. Das wird Sie allerdings eine Investition kosten.
Ob professionell oder kostenlos und über wenig oder gar nicht bekannte Menschen, in dieser Phase kommen Sie an unabhängige Meinungen zu Ihrem Manuskript. Hier werden Sie erfahren, was Sie noch alles überarbeiten sollten, ehe es an den nächsten Schritt, die Verlagssuche, geht.

Die Verlagssuche als Herkulesaufgabe

Die Verlagssuche ist für viele Autoren ungemein frustrierend. Der deutschsprachige Literaturmarkt ist in den letzten Jahren expandiert, um nicht zu sagen explodiert. Ein Verlagsvertrag ist schwierig zu ergattern. Aus diesem Grund muss nicht nur Ihr Werk überzeugen. Auch Sie müssen sich verkaufen können.
Entwerfen Sie ein aussagekräftiges Exposé, ehe Sie mit den Verlagen in Kontakt treten. Darin sollte der Handlungsverlauf zusammengefasst sein, die Figuren sollten kurz vorgestellt werden und die wichtigsten Daten für den Verleger als wirtschaftliches Unternehmen sollten Erwähnung finden. Wie lang ist Ihr Manuskript? Für welche Zielgruppe ist es? Welchem Genre gehört es an? Haben Sie bereits etwas veröffentlicht, auf dessen Basis man Werbung machen könnte?
Darüber hinaus, werden Sie meist von Verlagen gebeten, eine Leseprobe mitzuschicken. Wählen Sie die stärksten Stellen Ihres Manuskriptes aus, damit Sie gleich einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Pro Verleger werden meist nur zwei oder drei Bücher unbekannter Autoren pro Jahr veröffentlicht. Dementsprechend sollten Sie nicht davon ausgehen, dass Sie zu den Glücklichen gehören. Das klingt erst einmal hart, wer diese Einsicht verinnerlicht, kann sich aber eine große Enttäuschung sparen. Es gibt aber auch weitere Wege, um zu publizieren.

Alternative Möglichkeiten der Veröffentlichung

Ein solcher Weg ist der Eigenverlag. Dabei gibt es drei verschiedene Modelle, auf die Sie während der Verlagssuche stoßen werden: Print on Demand, Druckkostenzuschuss und Vorbestellungen.
Das Print on Demand Modell ist verhältnismäßig günstig. Der Autor zahlt eine niedrige Gebühr, für die ein solcher Verlag das Werk erstellt und zum Kauf anbietet. Sobald ein Exemplar bestellt wird, wird es erst gedruckt. So minimiert der Verleger das Risiko, auf einem Haufen übriggebliebener Bücher sitzen zu bleiben.
Im Modell des Druckkostenzuschusses zahlt der Autor dem Verleger eine Art Versicherung, dass sein Werk einschlagen wird. Es erfolgt eine normale Auflage. Floppt diese, bleibt der Verleger nicht auf den Kosten sitzen, da der Autor vorher bereits gezahlt hat. Ist es erfolgreich, machen Unternehmen und Autor Gewinn.
Das letzte Modell basiert auf Vorbestellungen. Hier wird das Werk erst dann in Druck gegeben, wenn eine bestimmte Menge an Vorbestellungen eingegangen ist. Meist beläuft sich diese Zahl auf 100-200 Vorbestellungen. Auch hier sichert sich der Verlag so gegen etwaige Verluste ab.

Werbung als Verkaufshilfe

Ist das Projekt einmal veröffentlicht, so muss es sich verkaufen. An dieser Stelle ist es wichtig, dass Autor und Verlag Hand in Hand arbeiten, um die Bekanntheit des Werkes zu steigern. Für Sie als Autor heißt das, dass Sie zu Lesungen gehen sollten, um Ihr Werk bekannt zu machen. Vergeben Sie Rezensionsexemplare, werben Sie im Internet für Ihre Arbeit oder nehmen Sie an Kurzgeschichtenwettbewerben oder Anthologien teil, die zwar keinen großen finanziellen Gewinn versprechen, die Ihre Bekanntheit aber steigern.

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Fazit

Ein Buch lässt sich nicht mal eben aus dem Nichts erschaffen. Es bedarf einer Menge Zeit und Arbeit. Das Schreiben ist ein langer Prozess, dem sich mit der Korrektur und der Verlagssuche noch einmal zwei lange Prozesse anschließen.
Alles beginnt mit einer Idee, an die eine gründliche Vorbereitung anschließt. Legen Sie Ihren Fokus auf eine fesselnde Handlung und auf authentische Figuren. Sie sind die Schlüssel zum Erfolg. Dann können Sie mit der Arbeit beginnen.
Lassen Sie sich dabei nicht von Rückschlägen entmutigen. Das beste Beispiel dafür, dass sich Hartnäckigkeit bei Schriftstellern auszahlt ist standardgemäß die Harry Potter Erfinderin J.K. Rowling. Es gibt immer Hürden, die überwunden werden müssen und auch Verlage wollen manchmal zu Ihrem Glück gezwungen werden.
Befolgen Sie die Ratschläge, die Sie im vorangegangenen Artikel gelesen haben und hoffen Sie auf Ihr Talent und auf Ihr Glück. Sollte alles zusammenkommen, dann stehen Ihnen die Türen in die Literaturlandschaft offen.

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