Die Geschichte des Abenteuerromans und Tipps für das eigene Abenteuer

Bei einem Abenteuerroman steht das Erleben von gefährlichen Ereignissen im Fokus, die vom Protagonisten der Geschichte überwunden werden müssen. Abenteuergeschichten werden mit der Absicht geschrieben, die Leserschaft durch spannende, waghalsige Taten des Protagonisten zu unterhalten.

Die Vorläufer des Abenteuerromans sind Mythen und Epen, wodurch die Geschichte der Abenteuer schon weit zurückreicht. Beispiele dafür wären „Odyssee“ von Homer (ca. 7. Jahrhundert v. Chr.) oder der Gilgamesch-Epos (2. Jahrtausend. v. Chr.). Auch im Mittelalter gab es frühe Abenteuergeschichten, wie Ritterromane oder Spielmannsdichtungen. Die erste Blütezeit hatten die Abenteuerromane im 16. und 17. Jahrhundert mit Texten wie „Der abentheuerliche Simplicissimus Teutsch“ (1669) von H. J. C. von Grimmelshausen, dem ersten deutschen Abenteuerroman, und dem bekannten spanischen Roman „Don Quichote“ (1605) von M. de Cervantes. Im 18. Jahrhundert wurde dann „Robinson Crusoe“ (1719) von Daniel Defoe veröffentlicht, der viele Elemente des modernen Abenteuerromans beinhaltet. Defoe war das Vorbild für die sogenannten Robinsonaden, die Abenteuer mit pädagogischen Zwecken verbanden. Eine Blütezeit dieser Romane entstand dann im 19. Jahrhundert, wo unter anderem „Der Graf von Monte Christo“ (1846) und „Die drei Musketiere“ (1844-47) von Alexandre Dumas veröffentlicht wurden. Diese Geschichten prägten die heutigen Abenteuerromane maßgeblich, wobei sie häufig als Fortsetzungsromane in Zeitungen gedruckt wurden. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts galt B. Traven mit „Das Totenschiff“ (1926), als einer der bekanntesten Romane, weil darin Abenteuer mit Gesellschaftskritik verbunden wurde. Die Abenteuerliteratur wandelte sich durch die Zeit stetig und stellte immer wieder andere Themen in den Vordergrund. Somit verlor die Abenteuergeschichte nie ihre Beliebtheit bei der Leserschaft und viele Elemente davon finden sich heutzutage auch in anderen Genres, wie dem Krimi, wieder.


Die Heldenreise stellt eine gute Rahmenhandlung für einen typischen Abenteuerroman dar. Es gibt also einen Protagonisten, den zukünftigen Helden, der ein konkretes Ziel erreichen muss. Aber auf dem Weg dorthin erwarten den Helden viele Hindernisse und Prüfungen. Nachdem hauptsächlich im Hauptteil die Aufgaben des Helden stattfinden, ist die Entwicklung von spannenden Prüfungen besonders wichtig. Gerade die Überwindung von zahlreichen kleineren Abenteuern für das große Ganze macht die Geschichte so fesselnd. Die Prüfungen und Schauplätze im Abenteuerroman können gerne außergewöhnlich und fremdartig sein, damit sie sich besonders stark vom Alltag des Protagonisten abheben. Zusätzlich kann man beispielsweise recht schnell zwischen Situationen und Schauplätzen wechseln, was zu Spannung und Unterhaltung beiträgt. Außerdem kann der Leser der Geschichte einfacher folgen, wenn der Unterschied zwischen Gut und Böse oder Hindernis und Endprüfung deutlich ist. Die Leserschaft soll sich dabei mit einer Seite identifizieren können sowie die Empfindungen des Protagonisten, der sonst nicht allzu viel Charakterentwicklung durchmacht, mitfühlen können. Die Taten des Helden bleiben dabei jedoch realistisch und im Rahmen des Möglichen, sodass sich die Leserschaft gut mit ihm identifizieren kann. Der Höhepunkt der Geschichte sollte dann eine besonders schwere Prüfung oder ein Endgegner sein, wo es sogar um Leben und Tod gehen kann, um die Spannung noch einmal massiv zu steigern. Im Endeffekt siegt aber normalerweise dennoch das Gute über das Böse. Diese Rahmenhandlung der Heldenreise kann natürlich noch weiter ausgeweitet und abgewandelt werden.

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